Der Drachenbaum, auch bekannt als Kanarischer Drachenbaum (Dracaena draco), ist eine der bekanntesten Pflanzenarten der Kanarischen Inseln, umgeben von Mythen, Geschichte und erstaunlichen Eigenschaften.
Er ist ein Baum, der Ehrfurcht weckt, sowohl durch seine majestätische Erscheinung als auch durch seine beeindruckende Langlebigkeit.

Steckbrief und Beschreibung
| Allgemeiner Name | Drachenbaum, Kanarischer Drachenbaum |
|---|---|
| Wissenschaftlicher Name | Dracaena draco |
| Familie | Spargelgewächse (Asparagaceae) |
| Pflanzentyp | Immergrüner, sehr langsam wachsender Baum |
| Höhe | 5–10 m (einige Exemplare über 15 m) |
| Blätter | Lang, steif, in Rosetten an den Zweigenden angeordnet |
| Blüten | Weißlich-grün oder cremefarben, in endständigen Rispen |
| Früchte | Runde, orange- bis rotfarbene Beeren |
| Blütezeit | Zwischen Frühling und Sommer, je nach Höhenlage |
| Verbreitung | Kanarische Inseln, Madeira, Kapverden und Teile Nordwestafrikas |
| Lebensraum | Trockene, sonnige Gebiete mit gut durchlässigen Vulkanböden |
| Besonderheit | Sein rötlicher Saft, bekannt als Drachenblut, wurde von den Ureinwohnern für medizinische und rituelle Zwecke verwendet. |
Der Drachenbaum auf La Palma, Wo man ihn sehen kann
Im Gemeindegebiet von Garafía ist der Drachenbaum ein zentrales Element der Landschaft.
In Regionen wie Buracas und Las Tricias winden sich Wanderwege zwischen uralten Bäumen, die auf Hängen und Schluchten wachsen, die sich zum Meer hin öffnen.
Diese beeindruckenden Exemplare, einige mehrere Jahrhunderte alt, schaffen eine einzigartige Atmosphäre, in der sich Natur, Geschichte und Spiritualität vereinen.
Weiter nördlich, in El Tablado, erscheint der Drachenbaum erneut als Symbol der ländlichen Küstenlandschaft.
Seine grüne Silhouette hebt sich zwischen Terrassenfeldern, traditionellen Häusern und den steilen Klippen ab, die zum Atlantik hinunterführen.
Hier verleiht der Drachenbaum der Landschaft eine magische Ruhe, die das menschliche Leben mit dem wilden Geist der Insel verbindet.
Gemeinsam bilden die Drachenbäume von Garafía eines der symbolträchtigsten Ensembles der kanarischen Flora, wahre Hüter der Zeit, die das natürliche Gedächtnis La Palmas lebendig halten.
Langlebigkeit, Wachstum und Verzweigung
Eine der faszinierendsten Eigenschaften des Drachenbaums ist sein langsames Wachstum.
In jungen Jahren besitzt er einen einzelnen Stamm ohne Verzweigungen, doch nach der ersten Blüte beginnt er sich zu verzweigen.
Die erste Verzweigung tritt meist nach 10 bis 15 Jahren auf.
Jedes Mal, wenn der Baum blüht und Früchte trägt, entstehen neue gabelartige Äste, so entsteht seine charakteristische kroneförmige Gestalt mit vielen “Armen”.
Eines der bekanntesten Exemplare ist der Tausendjährige Drachenbaum von Icod de los Vinos auf Teneriffa, mit einem Stammunfang von fast 20 Metern und hunderten von Verzweigungen.
Traditionelle Nutzung und Mythologie
Der rötliche Harz, bekannt als Drachenblut, wurde von den Ureinwohnern der Kanaren hoch geschätzt.
Sie verwendeten ihn bei Ritualen, medizinischen Behandlungen und Einbalsamierungen, da man ihm heilende und schützende Kräfte zuschrieb.
Er galt als Mittel gegen Zahnschmerzen, zur Stärkung des Zahnfleisches und als natürliches Antibiotikum.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Drachenbaum zu einem Symbol für Widerstandskraft, Langlebigkeit und mystische Energie in der kanarischen Kultur.
Während der Kolonialzeit wurde sein Harz sogar gehandelt, wegen seines angeblichen medizinischen und magischen Werts.
Medizinische Eigenschaften des Drachenbaums
- Natürlicher Wundheiler: Der Saft wurde auf Schnittwunden und Kratzer aufgetragen, um die Hautregeneration zu fördern.
- Entzündungshemmend und antibakteriell: Diente zur Linderung von Hautreizungen, Insektenstichen und kleinen Infektionen.
- Mundpflege: Wurde traditionell verwendet, um das Zahnfleisch zu stärken und Zahnschmerzen zu lindern.
- Verdauungsfördernd: In kleinen verdünnten Dosen wurde er als mildes Abführmittel verwendet.
- Spiritueller Schutz: Man glaubte, das Harz schütze vor dem “bösen Blick” und reinige die Umgebung.
Vorsicht:
Obwohl diese Anwendungen in der Volksmedizin überliefert sind, wird die innere Einnahme ohne ärztliche Aufsicht nicht empfohlen.
Das Harz enthält bioaktive Substanzen, die in hohen Dosen giftig sein können.
Heute liegt der Wert des Drachenbaums vor allem in seiner symbolischen, ästhetischen und ökologischen Bedeutung.
Er ist ein lebendes Symbol für Leben, Stärke und Zeit, tief verwurzelt in der Kultur und Natur der Kanarischen Inseln.
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