Der Guarapo aus Zuckerrohr ist eine jener kleinen Inseljuwelen, die die tropische Seele La Palmas in sich tragen.
Es handelt sich um den süßen Saft, der durch das Pressen des Zuckerrohrs gewonnen wird – ein natürliches, erfrischendes Getränk voller Geschichte und Geschmack.
Der Zuckerrohranbau auf La Palma begann sich im 16. Jahrhundert auszubreiten und wurde schnell zu einer wichtigen Säule der lokalen Wirtschaft. Aus ihm entstanden Produkte wie Zuckerrohrsirup, Rum und Aguardiente.
Früher wurde Guarapo vor allem zu medizinischen Zwecken verwendet. Heute steht es als typisches Getränk der Insel für Tradition, Frische und den authentischen Geschmack La Palmas.

Ein Erbe, das um die Welt reiste
Ursprünglich stammt das Zuckerrohr aus Asien. Die spanischen Eroberer brachten es auf die Kanarischen Inseln, bevor es über den Atlantik nach Amerika gelangte.
Auf La Palma konzentriert sich der Anbau vor allem auf Tijarafe, Barlovento, San Andrés y Sauces und Los Llanos de Aridane, wo man noch heute die alten Trapiches – metallene Mühlen zur Saftextraktion – bewundern kann.
Augusto Rodríguez – Der Hüter des palmerischen Guarapo
Ein Name ist untrennbar mit dieser Tradition verbunden: Augusto Rodríguez, Pionier der ökologischen Guarapoproduktion auf La Palma.
Seit über 20 Jahren baut er Bio-Zuckerrohr an und stellt daraus natürliche Säfte her, die er mit Maracuja, Orange, Zitrone oder Ingwer mischt.
Für Erwachsene gibt es auch Versionen mit einem Schuss Ron Aldea, wie palmerische Mojitos oder Caipirinhas, besonders beliebt während des Karnevals Los Indianos.

Eigenschaften und Vorteile des Guarapo
Neben seinem exotischen Geschmack ist Guarapo auch gesund und nährstoffreich:
- Entwässernd und reinigend, hilft beim Entgiften und fördert die Verdauung.
- Enthält wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium und Magnesium.
- Reich an Vitamin C, besonders in Kombination mit Zitrusfrüchten.
- Erfrischend und stärkend, unterstützt das Immunsystem.
Kein Wunder, dass viele Palmesen Guarapo als das beste natürliche Mittel gegen Hitze und Müdigkeit betrachten.
Woher stammt der Guarapo?
Der Ursprung des Zuckerrohrsafts ist ebenso süß wie geheimnisvoll.
Heute ist er in Ländern wie Indien, Nordafrika und Lateinamerika weit verbreitet, doch viele Historiker vermuten, dass die Kanarischen Inseln eine Schlüsselrolle in seiner Geschichte spielten.
Einige Theorien besagen, dass das Zuckerrohr von den Küsten Málagas und Granadas nach Canarias gelangte, wo es schon vor der Eroberung angebaut wurde.
Andere weisen darauf hin, dass die Berber Nordafrikas den Zuckerrohrsaft bereits vor dem Römischen Reich kannten.
Wie auch immer sein genauer Ursprung aussieht – auf La Palma hat der Guarapo ein neues Zuhause gefunden: eine Verbindung aus Tradition, Natur und Geschmack in jedem Tropfen.
Wie Guarapo hergestellt wird
Die Herstellung ist einfach, erfordert jedoch Kraft und Geschick:
- Das Zuckerrohr wird geschnitten und durch den Trapiche, eine manuelle oder mechanische Presse, geführt.
- Der Saft wird aufgefangen und frisch gekühlt serviert.
- Optional kann er fermentiert werden, wodurch ein leicht alkoholisches Getränk entsteht.
- Sein natürlich süßer Geschmack erinnert an die tropische Seele La Palmas, echt, lebendig und voller Energie.
Wo man Guarapo auf La Palma probieren kann
Du kannst frischen Guarapo genießen in:
- Wochenmärkten von Mazo, Breña Alta, Puntagorda und Santa Cruz de La Palma.
- Festivals und lokalen Feiern, wo Mojitos mit Ron Aldea zubereitet werden.
- Traditionellen Veranstaltungen, wie der Fiesta de Los Indianos, wo Guarapo ein echter Star ist.
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