Die süße Tabaiba, wissenschaftlich bekannt als Euphorbia balsamifera, ist ein sukkulenter Strauch, der die Küsten der Kanarischen Inseln mit seiner widerstandsfähigen und eleganten Erscheinung schmückt.
Obwohl sie nicht endemisch für La Palma ist, sie wächst auch im nordwestlichen Afrika, gehört sie fest zum Landschaftsbild der Insel, besonders in den sonnigen, niedrigen Küstenregionen.

Steckbrief der süßen Tabaiba
| Merkmal | Wichtige Informationen |
|---|---|
| Gebräuchlicher / wissenschaftlicher Name | Süße Tabaiba – Euphorbia balsamifera Aiton |
| Kurzbeschreibung | Sukkulenter Strauch, stark verzweigt ab der Basis, graue Stängel und Blätter in Endrosetten angeordnet. |
| Blütezeit | Zwischen Herbst und Frühjahr, etwa von Oktober bis Mai. |
| Standort | Küstengebiete, felsige Hänge, Lavafelder und Meeresklippen. |
Anpassung an die Küstenumgebung
Die süße Tabaiba gedeiht dort, wo kaum andere Pflanzen überleben, in kargen, salzhaltigen Böden, die vom Wind gepeitscht werden.
Ihr flaches Wurzelsystem nimmt Feuchtigkeit aus der Luft auf, und ihr milchiger Saft, milder als bei anderen Euphorbien, ermöglicht ihr eine hohe Salzresistenz.
So wird sie zum Symbol für Widerstandskraft, Gleichgewicht und Leben unter extremen Bedingungen entlang der vulkanischen Küsten La Palmas.
Blüte und Fortpflanzung
Die Blüten sind klein, gelblich-grün und stehen einzeln in Endblütenständen, sogenannten Cyathien.
Wenn die Kapseln reif sind, öffnen sie sich in drei Klappen und setzen leichte Samen frei, die vom Wind getragen werden.
Dieser natürliche Mechanismus sichert das Überleben der Pflanze in trockenen, steinigen Gebieten, in denen Wasser und fruchtbarer Boden selten sind.
Verbreitung und Ökologie: Die süße Tabaiba auf La Palma
Auf La Palma wächst sie hauptsächlich in den Küstenregionen mit Meeresblick und bildet dort charakteristische Tabaibal-Gemeinschaften, die typisch für die unteren Vegetationszonen der Insel sind.
Diese Pflanzengemeinschaften spielen eine wichtige ökologische Rolle:
- Sie schützen den Boden vor Erosion.
- Sie wirken als natürliche Barriere gegen Meersalz.
- Sie fördern die Artenvielfalt, indem sie Lebensraum für Insekten und Küstenvögel bieten.
Häufig wächst die Tabaiba gemeinsam mit dem Kanarischen Wolfsmilchbaum (Euphorbia canariensis) und anderen an das Vulkanland angepassten Arten.
Unter günstigen Bedingungen kann sie bis zu drei Meter hoch werden.
Traditionelle Nutzung
Die Beziehung der Palmesen zur süßen Tabaiba geht über ihre landschaftliche Bedeutung hinaus:
- Ihr milder Milchsaft wurde in der Sonne getrocknet, um eine kauähnliche Substanz herzustellen, die das Zahnfleisch stärkte.
- Sie diente als natürlicher Klebstoff oder Dichtmittel, um Fässer und Behälter abzudichten, dank ihrer harzigen Konsistenz.
- In der Volksmedizin schrieb man ihr weichmachende Eigenschaften zur Behandlung von Warzen und Schwielen zu, jedoch mit Vorsicht, da ihr Saft leicht reizend ist.
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